Feuerwehrauto

Zusammenschluss aus Abteilung Hugsweier und Langenwinkel Abteilung West

Feuerwache West: Moderner Bau mit gläsernen Toren. Feuerwehrauto steht auf dem Platz davor. Schriftzug im oberen Bereich des Gebäudes: Feuerwehr Stadt Lahr.
Feuerwache West
Quelle: Stadt Lahr
Die Feuerwehrabteilungen Hugsweier und Langenwinkel schloßen sich in einer gemeinsamen Abteilungsversammlung am Samstag, 08. Februar 2025, zur neuen Abteilung West der Feuerwehr Stadt Lahr zusammen.

Im April 2024 zogen beide Abteilungen in die neue Feuerwache West, Anfang 2025 folgte die formale Zusammenlegung. Seit dem Umzug in die neue Feuerwache führen die Abteilungen sämtliche Feuerwehrarbeit wie Einsätze, Übungsdienste, Fort- und Weiterbildung und auch kameradschaftliche Aktionen gemeinsam durch.

Im Jahr 2019 gab es in beiden Abteilungen erste Überlegungen zu den Änderungen des Übungs- und Einsatzdienstes mit Hinblick auf den neuen Feuerwehrstandort. Während zunächst an der eigenständigen Struktur der Abteilungen Hugsweier und Langenwinkel festgehalten wurde, entwickelte sich durch gemeinsame Übungen und Einsätze ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Feuerwehrarbeit schuf schnell ein „Wir“-Gefühl, das Ortsgrenzen überwand.

Es folgten gemeinsame Sitzungen der Abteilungsausschüsse und auch die Kameradschaft wuchs enger zusammen.

Nach Absprache unter den Feuerwehrleuten und in enger Abstimmung mit den Ortschaftsräten Hugsweier und Langenwinkel ist der Vorschlag der Zusammenlegung nun konkret geworden. .

Für die Ortsteile Hugsweier und Langenwinkel ändert sich mit der Zusammenlegung außer der Verlagerung der Fahrzeuge und Geräte zur Wache West nichts. Die neue Abteilung bleibt weiterhin präsent – sei es durch Übungen oder die Teilnahme an Veranstaltungen in den Ortsteilen. Zusätzlich werden Jugendarbeit und eine geplante Personalkampagne dafür sorgen, dass auch künftig neue Kameradinnen und Kameraden der Ortsteile für die Feuerwehr gewonnen werden.

Feuerwehrmannschaft Feuerwache Lahr West
Quelle: Stadt Lahr

Ehemalige Abteilung Hugsweier

Bildausschnitt eines Ziegelstein-Gebäudes mit gepflastertem Hof und roten Rolltoren
Gerätehaus Hugsweier
Quelle: Feuerwehr Stadt Lahr

Am 08. Februar 1936 wurde im Rahmen einer Bürgerversammlung die Feuerwehr Hugsweier gegründet, die Mitgliederzahl betrug vierzig Mann. Aus dem zweiten Weltkrieg kehrte ein Viertel von ihnen jedoch nicht mehr zurück.

Die erste Ausrüstung war eine pferdegezogene Handspritze, die 1941 durch eine Motorspritze mit geschlossenem Anhänger ersetzt wurde. 1961 wurde eine Tragkraftspritze Magirus TS8 angeschafft. Im Einsatzfall wurde ein jeweils zur Verfügung stehender Traktor zum Transport verwendet.

Nach der Eingemeindung des Ortsteils wurde die Feuerwehr Hugsweier in den 1970er Jahren als Abteilung in die Feuerwehr Lahr eingebunden. 1974 erhielten die Hugsweierer ein gebrauchtes Löschfahrzeug LF8 (Opel Blitz) mit Anbaupumpe und TS8. Dieses wurde 1983 durch ein neues LF8 mit Mercedes-Fahrgestell und Magirus-Aufbau ersetzt. Seit 2011 fährt die Abteilung ihre Einsätze mit einem STLF mit MAN-Fahrgestell und IVECO-Magirus-Aufbau.

In den 1970er und 1980er Jahren agierte die Abteilungswehr weitgehend eigenständig. In den 1990ern begann ein Integrationsprozess, in dessen Verlauf die Abteilungswehren immer mehr in die Feuerwehr Lahr integriert wurden. Inzwischen gehört die Abteilung zum Löschzug 4, der aus den Feuerwehrabteilungen Kippenheimweiler, Langenwinkel und Hugsweier besteht. Aufgabengebiet des Löschzugs im Rahmen der Feuerwehr Stadt Lahr ist die Wasserförderung über lange Wegstrecken.

Seit 2004 gibt es eine Jugendgruppe Hugsweier, die sich sehr gut entwickelt hat. Aus diesen Reihen soll die Personaldecke wieder besser gestärkt werden. 2010 gingen die ersten Jugendfeuerwehrmitglieder der Gruppe Hugsweier zu den Aktiven über.

Neben dem feuerwehrtechnischen Dienst ist die Abteilung auch durch andere Aktivitäten am dörflichen Leben beteiligt. So veranstaltet sie unter anderem jedes Jahr ihr Sommerfest mit der „Kleinen Feuerwehrolympiade“, unterstützt das Kofferteam beim beliebten Entenrennen auf der Schutter und bietet den Kindern beim Sommerferienprogramm einen interessanten „Tag bei der Feuerwehr“. Die Jugendgruppe führt jedes Jahr ihre „Christbaumaktion“ durch und sammelt die ausgedienten Weihnachtsbäume im Ort ein.

Ehemalige Abteilung Langenwinkel

Die Mannschaft der Abteilung Langenwinkel vor dem Feuerwehrfahrzeug
Gruppenbild
Quelle: Feuerwehr Stadt Lahr

Der Ursprung des Feuerwehrwesens von Langenwinkel ist erstmals im Januar 1880 erwähnt. Unter Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Eduard Steinhauser beschlossen die Gemeindeväter, eine Feuerwehrspritze anzuschaffen. Die Firma Grether aus Freiburg lieferte die bis heute noch vorhandene und funktionsfähige Handspritze zum Preis von 856 Goldmark.

Nach einer Feuerlöschordnung des damaligen Landkreises Lahr mußten Gemeinden, welche noch keine Freiwillige Feuerwehr hatten, jeweils eine Rettungs-, Wasser-, und Spritzen- Mannschaft, sowie eine Arbeits- und Schutzmannschaft aufstellen. Dazu wurden alle männlichen Einwohner im Alter von 16 bis 50 Jahren erfasst und herangezogen.

Im Kriegsjahr 1940 wurde dann aufgrund einer Verordnung die Freiwillige Feuerwehr Langenwinkel gegründet. Die finanziellen Rücklagen der Gemeinde ermöglichten 1944 den Bau von drei Tiefbrunnen. Nach dem Krieg waren es Bürgermeister Jakob Müller und dessen Nachfolger Fritz Deusch, welche sich um die Neuaufstellung der Freiwilligen Feuerwehr bemühten. Emil Deusch als erster und Karl Deusch als zweiter Kommandant, waren am Wiederaufbau der Wehr maßgeblich beteiligt.

Die Entstehung des Flugplatzes brachte für Langenwinkel eine erhöhte Brandgefahr, so dass 1952 die erste Motorspritze angeschafft wurde. Beim Bau der zentralen Wasserversorgung wurden im Ort 13 Ober- und Unterflur Hydranten angelegt. Im Jahr 1955 übergaben Emil und Karl Deusch das Kommando der Feuerwehr in jüngere Hände.

Herbert Heitz und Siegfried Müller übernahmen die Wehr im Wechsel als 1. und 2. Kommandant. 1963 wurde Herbert Heitz dann wieder an die Spitze gewählt und Friedrich Kappus wurde sein Stellvertreter. Im selben Jahr nahm man erstmals an den Leistungswettkämpfen teil und errang mit zwei Gruppen das bronzene Leistungsabzeichen.

1965 feierte die Wehr ihr 25jähriges Jubiläum. Vom 15. bis 17. Mai nahmen 35 Feuerwehren an den Feierlichkeiten teil. 1967 übernahm dann Friedrich Kappus das Kommando. Am 27. Dezember desselben Jahres schaffte die Gemeinde das erste Löschfahrzeug, ein gebrauchtes TLF 15 aus dem Bestand der französischen Flugplatzfeuerwehr an. Nach den erforderlichen Instandsetzungsarbeiten wurde das Fahrzeug am 30. Juni 1968 der Wehr offiziell übergeben.

Es stand die Umsiedlung von Alt- nach Neu-Langenwinkel an. Im Jahr 1970, ein Jahr vor der Eingemeindung zur Stadt Lahr erhielt die Feuerwehr ein neues LF 8 TS. Anfang Oktober wurde die Umsiedlung gefeiert und 1972 wurde Langenwinkel als Stadtteil in die Stadt Lahr eingegliedert.

Friedrich Kappus wurde Abteilungskommandant, Siegfried Müller sein Stellvertreter. Vom 28. bis 30. Juni 1980 feierte die Wehr Ihr 40jähriges Jubiläum. Bei der Abteilungsversammlung am 29. Januar 1982 wurde Franz Hauser zum Abteilungskommandanten gewählt. Stellvertreter blieb Siegfried Müller. Friedrich Kappus wurde im Januar 1984 zum Ehren - Abteilungskommandanten ernannt.

Unter der Führung von Franz Hauser errang ebenfalls 1984 erstmals eine Gruppe das silberne Leistungsabzeichen und 1987 erhielten zwei Gruppen das Goldene Leistungsabzeichen. Das Jahr 1990 stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Abteilung. Die Feierlichkeiten fanden vom 31. August bis zum 02. September in der Reithalle statt. Es war ein großes Fest mit vielen Veranstaltungen, bei dem auch das Wetter mitspielte und das bei den Gästen einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Im Jahr 1994 war der Personalbestand der Abteilung mit 24 Aktiven auf seinem Höchststand. Von da an ging es personell stetig bergab. 1996 waren es nur noch 17 und 1998 nur noch zwölf Aktive. Alle Werbeaktionen waren umsonst, das Interesse bei den Neubürgern gleich Null.

Die Amtszeit von Siegfried Müller als stellvetretender Abteilungskommandant endete 1996. Zu seinem Nachfolger wurde Jacques Coté ein ehemaliger Kanadischer Militärangehöriger, gewählt. Für seine Verdienste um das Feuerlöschwesen in Langenwinkel erhielt Siegfried Müller am 25. April 1997 das Feuerwehr Ehrenkreuz in Gold, bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Lahr im Jahr 2000 wurde er zum Ehrenmitglied der Feuerwehr Lahr ernannt.

Franz Hauser musste krankheitsbedingt Ende 2001 kürzer treten. 2002 übernahm sein Sohn Sven Hauser die Führung der Abteilung. Franz Hauser wurde in Würdigung seiner Verdienste am 28. Februar 2003 zum 2. Ehren-Abteilungskommandanten der Abteilung ernannt.

Sven Hauser war die treibende Kraft zur Gründung einer Jugendfeuerwehr, Gruppe Langenwinkel, welche im November 2002 ins Leben gerufen wurde. In einer außerordentlichen Abteilungsversammlung am 15. August 2003 musste ein neuer Leiter gewählt werden, da Sven Hauser beruflich bedingt nach Heidelberg verzogen war. Der bisherige Stellvertreter Jacques Coté wurde neuer Abteilungsleiter, zu seinem Stellvertreter wurde Timo Hauser gewählt. Im November 2005 gab Coté aus beruflichen Gründen die Leitung der Abteilung wieder ab. Timo Hauser wurde neuer Leiter und Tobias Schnaiter sein Stellvertreter. Beide wurden 2010 wiedergewählt.

Der Kampf um Ersatz für das alte LF8 Fahrzeug war 2011 erfolgreich. Das neue Löschfahrzeug StLF 10/6 wurde im Mai 2011 an die Abteilung übergeben.
Am 01. Oktober 2011 wurde das neue Löschfahrzeug StLF 10/6 der Bevölkerung vorgestellt und eingeweiht.